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Zentrum Bahnhof, Muri
Testplanung, Masterplan und städtebauliches Richtprojekt, 2022-2024
Auftraggeberin
Gemeinde Muri
Aus dem Schlussbericht des Richtkonzepts vom 19. April 2024: Die Entwicklung am Bahnhof ist ein Schlüsselprojekt der Gemeinde Muri. Zur Zeit weist der Bahnhof von Muri ein ambivalentes Erscheinungsbild auf. Einerseits ist der Ort einzigartig und landesweit bekannt für die auf dem Hügel gelegene und von weitem sichtbare Klosteranlage. Andererseits fristet das Gebiet zwischen dem Fuss der Klosteranlage und dem Bahnhof ein eher tristes Dasein. Die Murianer und Murianerinnen betrachten ihren Bahnhof als Ort, der dringend aufgewertet werden muss. Sowohl in verkehrlicher als auch räumlicher Hinsicht weist das Gebiet zwischen dem Bahnhofsgelände und dem Pflegipark erhebliche Defizite auf. Dazu gehören das dringende Bedürfnis nach einem zeitgemässen und kundenfreundlichen Bushof, eine unattraktive Fussgängerunterführung Eggstrasse, die zu Fuss sehr unattraktive Aarauerstrasse oder der vernachlässigte Streifen mit historischen Villen und ihren umzäunten Gärten.
2010 übertrug die Gemeinde nach einem Investorenwettbewerb die Entwicklung des Gebietes an eine private Entwicklungsgesellschaft. Deren erarbeiteter Gestaltungsplan erwies sich jedoch als nicht realisierbar. Mit einer neuen Entwicklungsgesellschaft und in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde wurde der Versuch unternommen, diesen Gestaltungsplan zu «heilen». Weil die öffentlichen Bedürfnisse auf dieser Grundlage jedoch nicht befriedigend gelöst werden konnten, sistierte der Gemeinderat das Gestaltungsplanverfahren und nahm das Dossier selbst in die Hand. Der Startschuss erfolgte an der Gemeindeversammlung vom 20. August 2020. Der Planungskredit wurde oppositionslos angenommen. Im Vergleich zum gescheiterten alten Gestaltungsplan sollte der Fokus fortan wie folgt gesetzt werden:
– Suchen der bestmöglichen Lösungen für die zentralen öffentlichen Bedürfnisse (insb. Mobilität, Qualität, Nachhaltigkeit)
– Einbezug aller relevanten Anspruchsgruppen in den Planungsprozess (kooperative Planung)
In der Zwischenzeit wurde ein Testplanungsverfahren mit drei Planerteams durchgeführt und darauf aufbauend ein Richtkonzept unter der Federführung der Salewski Nater Kretz AG erarbeitet. Das nun vorliegende Richtkonzept bildet die Grundlage für die Ausarbeitung eines für die Gemeinde verbindlichen Entwicklungsrichtplans, der die wesentlichen Zielsetzungen und Eckpfeiler der weiteren Planung (Sondernutzungspläne) und Entwicklung des Bahnhofgebiets von Muri (konkrete Infrastruktur-, Bau- und Nutzungsprojekte) vorgeben wird.
Planungsteam
Schneiter Verkehrsplanung AG, BÖE studio, Philippe Cabane
Mitarbeit
Simon Kretz, Christian Salewski, Matthias Heinzen, Felix Ledergerber, Vera Hobrecker