Umbau / Neubau Pfarrhaus Erlenbach
Eingeladenes Konkurrenzverfahren 2020, Planung und Ausführung in Bearbeitung
Das Projekt umfasst einerseits die Sanierung resp. den Um- und Ausbau des bestehenden denkmalgeschützten Pfarrhauses am See, dessen Kernbau 1683 erstellt und in den letzten Jahrhunderten mehrmals erweitert und ergänzt wurde. Andererseits untersuchten wir in Varianten, ob auf der Parzelle ein weiteres untergeordnetes Gebäude sinnvoll angeordnet werden kann, ohne die Integrität des Haupthauses zu unterwandern. Dabei entstand die Idee eines ergänzenden Gebäudes, das traufständig an der Strasse steht. Das schlanke Holzgebäude, welches ein schaltbares Pfarrzimmer und eine Wohnung beherbergt, liegt unmerklich hinter der strassenbegleitenden Mauer und den sie begleitenden Bäumen und Hecken direkt auf der Baulinie. Es lässt die beiden wichtigen Blickbeziehungen zwischen Seestrasse und Hauptbau offen, schützt vor Strassenlärm und ordnet sich mit seiner Traufseite gegenüber der steilen Fachwerkgiebelwand des Haupthauses unter. Diese Raumdisposition erinnert an die Tradition der Ökonomiegebäude, die nutzungsbedingt meist zwischen Haupthaus und Strassenraum erstellt wurden. Die Analogie zu den überhohen ein- respektive eineinhalbgeschossigen Ökonomiegebäuden ist für den Neubau weiter fruchtbar, da im Neubau so zwei nutzbare Wohngeschosse (bodenbezogene Ebene und Dachraum) angedacht werden können, ohne dass die Gebäudewirkung das Haupthaus konkurriert. Alle Zimmer im Neubau sind vom Lärm abgewandt, und bezüglich Besonnung optimal auf den wohnbezogenen Aussenraum ausgerichtet, der sich selbstverständlich in die bestehende Gesamtanlage aus baumbestandenen Rasenflächen und Hecken integriert. Die Liegenschaft soll sozial und wirtschaftlich nachhaltig und ressourcenschonend weiterentwickelt werden. Demnach bietet sich aus verschiedenen Gründen Holz als primäres Baumaterial an (nachwachsender Rohstoff, CO2-Einlagerung, wenig graue Energie, verkürzte Bauzeit), und unterirdische Parkplätze im seenahen Grundwasser werden – nicht zuletzt auch aus denkmalpflegerischen Gründen – vermieden. Im Weiteren wird die Dachhaut des Neubaus zur Gewinnung solarer Energie verwendet.
im Auftrag von
Evangelisch-Reformierte Kirchgemeinde Erlenbach
in Zusammenarbeit mit
Baumanangement: Laterza Graf Baupartner / Bühler Oettli AG Baumanagement
Statik: Blöchlinger Partner AG Bauingenieure
Holzbauingenieur: Lauber Holzbauingenieure AG
Elektroplaner: Mosimann + Partner AG
HLKS: sf projects GmbH
Bauphysik: Gartenmann Engineering AG
Mitarbeit
Christina Nater, Simon Kretz, Laura Hänni