Die Siedlung Peikert ist ein idealtypischer Zeitzeuge der Hochmoderne, entstanden in einem idealtypischen Städtebau der tabula rasa. Wir möchten für die Siedlung Peikert keinen Bruch mit der Vergangenheit, sondern die begonnene Geschichte weiterschreiben. Der radikale Schritt des Totalabbruchs erweist sich hier ausnahmsweise als Glücksfall, denn die grössten Einschränkungen befinden sich nicht im Städtebau oder im Freiraum, sondern in der totalen Architektur, die einer pluralen Gesellschaft nicht mehr angemessen erscheint.
Eine Aufstellung identischer Gebäude wird in eine Versammlung von vier verwandten, aber individuellen Häusern transformiert, die auf ihre unterschiedliche Lage reagieren und verschiedenste Wohn- und Lebensformen ermöglichen. Aus dem monothematischen, auf Ordnung als Prinzip gedachten Freiraum soll eine vielfältige, atmosphärisch dichte Landschaft werden. Die bauindustrielle Logik des Systemelementbaus wird durch ein nachhaltiges Kreislaufdenken ersetzt. In einer archäologischen Zeitreise werden so Ideen und Elemente der Hochmoderne, der Spät- und der Postmoderne und der Gegenwart gerettet, bewertet und zu etwas Neuem verbunden, um einen einmaligen Beitrag zu einem nachhaltigen, gemeinsamen Leben in der Stadtlandschaft der Zukunft zu leisten – so wie die Siedlung Peikert in ihrer Zeit etwas Besonderes war und ein Beitrag zu einer neuen Art zu Leben.