Das Zündhölzliareal ist ein magischer Ort: Geprägt durch seine besondere Lage auf dem Ausläufer des Eggenförlis und am Wildbach, die historischen Bauten, den wunderbaren Baumbestand und die verwunschene Atmosphäre. Die neuen Gebäude folgen der selbstverständlichen Gebäudesetzung an den beiden Wegen sowie der zur Flussbiegung abfallenden Topografie und ermöglichen so eine einfache und intuitiv verständliche Adressbildung. Die drei Freiräume Wildbach, Ziergarten und Quartiermitte zeigen bereits den grossen Abwechslungsreichtum auf kleinstem Raum:
Mit der fast dörflichen Quartiermitte samt Gemeinschaftsraum entsteht ein kompakter gemeinschaftlicher Raum in der Mitte der Gesamtanlage. Der Hangfuss zur offenen Landschaft nach Westen bleibt unbebaut, der besondere Baumbestand bleibt erhalten und wird ergänzt. Der strengere historische Ziergarten mit der Grotte wird wiederhergestellt und bildet den dritten prägenden Freiraum.
Diese drei Freiräume erzeugen gemeinsam mit den Bauten, den Wegen und dem Wasserlauf sowohl eine hohe atmosphärische Dichte, als auch sie eine spezifische Eigenlogik des Ortes. Das Projekt erkundet diese Eigentümlichkeit, ihre Struktur und Magie, folgt ihr, führt sie weiter und reichert sie an.
Die Bauten sind programmgemäss in drei typologische Kategorien unterschieden: „Flex“, „Unikat“ und „Garten“. Sie unterscheiden sich bezüglich Raumdisposition und -grösse, Mietsegment und Wohnideal, Material und Konstruktion, Komfort und Standard. Gemeinsam sind sie das materielle Gerüst für ein vielfältiges Angebot, soziale Tiefe und atmosphärische Dichte.
Aus ökologischen Nachhaltigkeitsgründen soll möglichst viel Baum- und Bausubstanz erhalten und gepflegt werden. Zudem sollen ggf. Junggehölze im verpflanzt werden. Das Areal kann somit als Arche verstanden werden, ihre bestehenden Ressourcen bilden die Basis ihrer Zukunft. Dies betrifft nicht nur die menschengemachte oder gewachsene Substanz, auch der warme Boden (Erdsonden) und die Sonnenkraft (Solarschrägdächer auf den Südseiten der Gartenhäusern) werden genutzt – und somit die Idee der Ortsverbundenheit technisch ausgedehnt. Die Neubauten sind in Holzbauweise konzipiert – nicht nur aus atmosphärischen Gründen, sondern auch aus dem Interesse an sinnvollen Konstruktionsprinzipien, schonendem Materialgebrauch und der Ökonomie der (architektonischen) Mittel.